Am Ende der Treppe, hinter der Tür

Wie erpresst man einen Mörder, den man nicht gesehen hat? Martha ist zufällig Ohrenzeuge des Mordes an ihrer Nachbarin geworden und beschließt, dieses Wissen für sich zu nutzen. Denn sie braucht Geld. Damit sie endlich mit ihrer Mutter in eine eigene Wohnung ziehen kann. Und damit sie sich nicht mehr mit deren Freund und seiner nervigen kleinen Tochter Poppy rumärgern muss. Gemeinsam mit ihrer Freundin Jill entwickelt Martha einen raffinierten Plan … doch dann begeht sie einen entscheidenden Fehler.

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Leseprobe

Als Martha zur Schule kommt, steht ein Polizeiwagen vor dem Eingang, ihr erster Gedanke ist: „Die sind wegen mir hier!“

Auf dem Hof stehen Schüler in kleinen Grüppchen zusammen und unterhalten sich aufgeregt.

Langsam geht Martha über den Hof, da kommt ihr Hanna entgegengestöckelt. „Hast du schon gehört? Vorhin ist hier ein Mädchen vergewaltigt worden.“

„Was?“, ruft Martha. „Bei uns an der Schule?“

Hanna nickt. Ihre Augen leuchten. Man spürt förmlich, wie sie es genießt, die Überbringerin dieser sensationellen Botschaft zu sein. „Wir sollen nach der Pause alle in die Aula.“

„Aber wir schreiben doch Physik!“

Hanna zieht eine Augenbraue hoch. „Legst du da etwa gesteigerten Wert drauf?“

In der Aula brennt die Luft. Fetzen von Gerüchten, Vermu­tun­gen, Verdächtigungen wandern von Reihe zu Reihe, aber so richtig wissen tut keiner etwas.

Herr Dr. Lause, der Direktor, geht mit wichtigem Schritt den Gang entlang nach vorn. Ein Schüler reicht ihm ein Mikro, er räuspert sich und nestelt an seiner Fliege.

„Leider gab es einen bedauerlichen Vorfall an unserer Schule“, beginnt er. „Eine Schülerin aus der siebten Klasse wurde heute morgen in der nullten Stunde sexuell belästigt. Hier in der Aula. Sie wollte vor dem Unterricht auf dem Flügel üben. Herr Woitke hat ihr die Aula aufgeschlossen. Der Täter muss ihr gefolgt sein. Glücklicherweise konnte sich das Mädchen losreißen und weglaufen, sodass nichts Schlimmes passiert ist. Aber es hätte etwas passieren können und das allein ist schon furchtbar genug. Alle Eltern werden von mir ein Schreiben bekommen, in dem die Situation geschildert wird. Außerdem werden die Schultüren nur noch in den Pausen geöffnet sein. Wer von euch in Zukunft zu spät kommt, muss klingeln.“

„Na toll“, sagt Jill neben Martha. „Das kann ja heiter werden.“

„Es tut mir leid, dass wir zu solchen Maßnahmen greifen müssen, aber die Sicherheit unserer Schüler und Schülerinnen hat natürlich oberste Priorität.“

Wieder ruckelt Dr. Lause an seiner Fliege. „Es kann sein, dass die Polizei einige von euch befragt. Auf jeden Fall werden Unter­suchungen stattfinden. Wer irgendetwas beobach­tet hat, meldet sich bitte im Sekretariat.“

„Wie sah der Mann denn aus?“, ruft jemand.

„Er war maskiert“, sagt der Direktor. „Mehr kann ich euch nicht sagen. Bitte geht nun zurück in eure Klassen, damit der Unterricht ordnungsgemäß stattfinden kann.“

„Ordnungsgemäß stattfinden kann“, äfft Jill Dr. Lause nach. „Jetzt schreiben wir womöglich doch noch Physik. Ätzend.“

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