Mops und Molly Mendelssohn

illustriert von Sabine Wilharm

Es passt Antonia, genannt Anton,
überhaupt nicht, dass ihr Vater sich
frisch verliebt hat und seine Freundin
nebst Tochter Charlotte und Katze Molly
nun bei ihnen einziehen. Mit Händen, Füßen und bösen Worten wehrt Anton sich, aber Charlotte ist auch nicht gerade zimperlich. Als Antons Vater der Kragen platzt und er den beiden Mädchen mit Internat und Hund und Katze mit Tierheim droht, sehen sich Mops und Molly gezwungen ein Zweckbündnis zu schließen.
Bissig und knochentrocken, aber auch nicht ganz frei von Eitelkeit kommentiert Mops aus seiner Perspektive das Chaos, das die Menschen so anrichten.

auch als Taschenbuch
bei Fischer Schatzinsel

Hörbuch

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Leseprobe

Antonia, mein Engel, ich möchte mit dir reden!", sagte der Professor am Nachmittag. "Und kommen Sie doch bitte dazu, Frau Dümmlein."
"Düühhmlein, bitte, Dümlein wie Blümlein, ganz einfach", schniefte die Dümmlein.
Nun saßen Anton und die Dümmlein im Arbeitszimmer des Professors, in den tiefen rotgeblümten Sesseln. Anton hatte die Beine über die Lehne gelegt und hielt mich auf dem Schoß, die Dümmlein saß kerzengerade auf der Sesselkante. Der Professor saß nirgendwo, sondern ging auf und ab und räusperte sich schließlich: "Tja, das ist nämlich so..."
Die Dümmlein zog ein Taschentuch hervor.
"Es sind Umstände in mein Leben getreten..." Der Professor konnte nicht weiterreden, denn die Dümmlein trompetete laut in ihr Tuch.
"Kurz und gut, ich trage mich mit der Absicht, wieder zu heiraten!" Der Professor ließ sich in den dritten Sessel fallen, die Dümmlein war aufgesprungen, das Taschentuch segelte zu Boden, und Anton kniff mich vor Schreck in den Bauch. Das kann ich nun gar nicht leiden, also sprang ich ebenfalls hoch und fiel der Dümmlein genau vor die Füße.
"Das ist ja eine Ungeheuerlichkeit!", schaubte die. Aber sie meinte wohl weniger mich damit als die Tatsache, dass der Professor wieder heiraten wollte und zwar offensichtlich nicht sie.
"Aber verehrte Frau Dümmlein, äh Dümlein", versuchte der Professor sie zu beruhigen, "das hat mit Ihrer Stellung in meinem Haus nicht das geringste zu tun. Ganz im Gegenteil: Sie werden in Zukunft zwei Kinder zu betreuen haben. Meine zukünftige Frau hat ein Mädchen in Antonias Alter..."
Jetzt sprang auch Anton auf, und der einzige, der noch saß, war der Professor.
"Ich will keine neue Mutter!", schrie Anton, "... und eine Schwester schon erst recht nicht!"
"Aber so beruhige dich doch, Antonia, mein Engel, du wirst Elisabeth und Charlotte sehr gern haben."
Elisabeth und Charlotte... von einer Molly war nicht die Rede, merkwürdig.
"Sie werden bald bei uns einziehen", fuhr der Professor fort.
"In diesem Haus ist meines Bleibens nicht länger!", schniefte die Dümmlein. "Es tut mir wirklich Leid um dich, Antonia." Und mit diesen Worten rauschte sie zur Tür hinaus.
Ich glaube, Anton tat der Verlust der Dümmlein nicht besonders Leid, jedenfalls warf sie ihr noch nicht einmal einen Blick nach. Sie sah nur ihren Vater an und das nicht gerade freundlich. "Womöglich soll ich mit diesem Mädchen noch mein Zimmer teilen?", fragte sie und wurde ganz blass, so blass, dass sogar ihre Sommersprossen verschwanden.
Der Professor sah zur Tür und seufzte: "Das wird nicht mehr nötig sein, jetzt wo die Blümlein uns verlässt."
"Dümmlein, wenn ich bitten dürfte, Dümmlein wie... ach Sie können mich mal!", ertönte eine Stimme aus der Diele, dann schlug die Haustür zu.
 

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